Konzept
Thematisch waren wir durch die Kursvorgabe nicht begrenzt, dafür jedoch bei der Länge des Films. Sie sollte eine Minute möglichst nicht überschreiten. Das Konzept musste also sehr simpel sein, um bei einer so kurzen Dauer verständlich zu bleiben. Wir alle mochten die Idee, die Zuschauer auf eine falsche Fährte zu führen. Mithilfe der Musik, Geräuschkulisse, Lichtstimmung und dem Aufeinanderfolgen der Nahaufnahmen von Mann und Frau wollten wir eine fast schon erotische Stimmung erzeugen. Mit der Einführung des Pommesverkäufers erfolgt dann der Bruch und die Totale löst die Situation schließlich vollständig auf. Dabei lassen sich alle „magischen“ Elemente vom Anfang in den weiteren Einstellungen wiederfinden: die Musik tönt aus einem Radio, das Licht scheint aus der Pommesbude zu kommen und die beiden Wartenden freuen sich (vielleicht zu sehr) auf das bevorstehende Essen. Somit lässt sich die Situation am Ende logisch erklären.
Produktion
Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so leicht war, einen guten Drehort für unsere Filmidee zu finden. Die Pommesbude sollte in der Totale irgendwo im Nirgendwo stehen, was die Situation noch komplizierter machte. Schließlich konnten wir einen Ort mit festem Boden, genug freier Fläche für die Totale, einem Stromanschluss und einer Genehmigung zum Filmen organisieren. Dieser lag jedoch nicht in Münster, sondern in Halle und wir entschieden uns, alles dafür zu tun, um den Kurzfilm an einem Tag abdrehen zu können. Also bereiteten wir uns einen Großteil der Zeit auf diesen einen Drehtag vor. Wir organisierten eine Pommesbude, überlegten uns das Setdesign bis ins kleinste Detail und bauten es testweise auf. Wir testeten alle Einstellungen vor dem finalen Drehtag und notierten uns, wo wir Kamera und Lichter platziert hatten. Schließlich überlegten wir uns noch, wer welche Aufgaben am Drehtag übernehmen sollte, wer uns unter die Arme greifen könnte und wie wir alle am Set versorgen könnten. Schließlich war es Winter und wir müssten den ganzen Tag in der Kälte verbringen.
Als der Tag dann kam, waren alle etwas nervös, da wir alles auf eine Karte gesetzt hatten und den Drehtag schlecht wiederholen konnten. Aber wir waren auch motiviert und durch unsere lange Vorbereitung vor allem strukturiert. Und so klappte dann schließlich auch alles sehr gut. Trotz unserer genauen Planung ließen wir den Schauspielern an dem Tag Raum für Improvisation, was alles etwas auflockerte und auch uns entspannte.
Postproduktion
Nach unserem Dreh teilten wir uns die Nachbearbeitung auf, was gut funktionierte. Zunächst widmeten sich zwei von uns dem Schnitt. Am Drehtag hatten wir die Schauspieler für die Detailaufnahmen ihrer Gesichter minutenlang mit der Kamera "flirten" lassen und hatten somit viel Material zum Durchschauen. So blieb uns für den Anfang des Films Flexibilität im Schnitt und wir konnten ausprobieren, was am besten funktionierte. Im Anschluss konnten wir parallel am Ton (der bestimmt unangenehmste Teil) und dem Colorgrading arbeiten und so fügte sich schließlich alles zu einem fertigen Film zusammen.